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Die DRK-Bereitschaften - Multifunktionale Helfer im Notfall
Eine Massenkarambolage auf der Autobahn, ein Hochwasser, ein Schwächeanfall auf einem Rockkonzert oder Weinfest – Menschen in Not können sich auf die Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes verlassen.
Spezialisten für kleine und große Notfälle
Die ehrenamtlichen DRK-Bereitschaften sind auf viele Arten von Notfällen und Einsätzen vorbereitet. Mit rund 400 Helfern sorgen die Bereitschaften im Netzwerk mit unseren weiteren ehrenamtlichen Rotkreuzgemeinschaften und unseren hauptamtlichen Strukturen mit dafür, dass sich die Menschen im Kreis Ahrweiler auf die geschlossene DRK-Hilfekette aus Beraten, Vorsorgen, Retten, Betreuen, Pflegen und Nachsorgen verlassen können.
Die Ehrenamtlichen der Bereitschaften unterstützen die mobilen Blutspendedienste des DRK und retten durch die Ausbildung von Ersthelfern jedes Jahr Menschenleben. Sie stellen den Sanitätswachdienst bei Großveranstaltungen, unterstützen unseren Rettungsdienst bei der Versorgung von Verletzten, etwa nach einem größeren Verkehrsunfall und sorgen für die psychologische Betreuung von Betroffenen. Fehlt es an Notunterkünften oder müssen Mahlzeiten zubereitet werden, sind die Bereitschaften im Kreis Ahrweiler mit dem zentralen Betreuungs- und Verpflegungsdienst ebenfalls zur Stelle.
Um die Suche vermisster Angehöriger nach Kriegen oder Katastrophen kümmern sich die Helfer der Bereitschaften im Suchdienst.
Treffen der Bereitschaften
Die Bereitschaften im Kreis Ahrweiler sind unseren Ortsvereinen angegliedert.
Um auf dem neusten Stand zu bleiben und sich auf ihre Einsätze vorzubereiten, führen unsere Bereitschaften regelmäßige Dienst- und Ausbildungsabende durch.
Wann sich die jeweiligen Bereitschaften unserer Ortsvereine treffen, erfragen Sie bitte direkt bei Ihrem nächsten DRK-Ortsverein.
Vernetzte Katastrophenhilfe mit dem DRK im In- und Ausland
Das Deutsche Rote Kreuz ist Teil der größten Hilfsorganisation der Welt, deren 190 Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften weltweit Bedürftige unterstützen und Leben retten.
Da die Gesellschaften untereinander fließend kooperieren, kommen die Bereitschaften des Deutschen Roten Kreuzes nicht nur innerhalb der eigenen Landesgrenzen in eingespielten Formationen zum Einsatz, sondern werden auch im grenznahen Ausland gebraucht.
Bei persönlicher Eignung und nach Absolvierung entsprechender Vorbereitungslehrgänge kommen Mitglieder der Bereitschaften auch im außereuropäischen Ausland in der internationalen Hilfe des DRK zum Einsatz.
Bei Katastrophen innerhalb Deutschlands arbeiten die Bereitschaften in eingespielten Einsatzformationen eng zusammen.
Das DRK im Bevölkerungsschutz
Das DRK im Bevölkerungsschutz
Veränderungen der politischen, strukturellen und finanziellen Gegebenheiten in Europa und die im Bereich des Rettungsdienstes in den vergangenen Jahren immer weiter modernisierten Hilfeleistungsstrukturen haben ein Anpassung des Leistungsangebotes des Deutschen Roten Kreuzes zum Schutz der Bevölkerung erforderlich gemacht.
Jahrzehntelang waren durch politische Vorgaben der Katastrophenschutz der Bundesländer, also der Schutz vor Naturkatastrophen, Industriegefahren oder größeren besonderen Ereignissen, wie Brände oder Unfälle, vom Zivilschutz des Bundes, dem Schutz kriegsbedingter Ereignisse und Folgen, strickt getrennt. Da sich einerseits nach dem 11. September 2001 völlig neue Gefahrenlagen gebildet haben und andererseits Naturereignisse, wie Starkregen, Hochwasser und Stürme, deutlich zugenommen haben, wurden die bis Anfang des Jahrtausends getrennten Systeme funktional miteinander verzahnt. Katastrophen- und Zivilschutz werden nunmehr unter dem für die Bürger wesentlich verständlicherem Begriff Bevölkerungsschutz zusammengefasst.
DRK-Einsatzeinheit im Bevölkerungsschutz
Die Hilfseinheiten des Bevölkerungsschutzes wurden in den 1990-er Jahren einsatztaktisch, personell und materiell nach intensiven Erprobungen und Modellphasen innerhalb des DRK völlig neu ausgerichtet und den aktuellen Erfordernissen angepasst. Schwerfällige und überdimensionierte Einheiten mit viel zu langen Alarmierungswegen und -zeiten, wie früher die Katastrophenschutzzüge der Bundesländer und die Zivilschutzeinheiten des Bundes, wurden durch kleinere und schneller reagierende "DRK-Einsatzeinheiten Bevölkerungsschutz" ersetzt.
Dadurch steht dem Bevölkerungsschutz heute ein flexibles, schlankes, schnell verfügbares Hilfeleistungsinstrument zur Verfügung. Von den DRK-Einsatzeinheiten sind bereits einzelne Gruppen mit geringer Helferstärke kurzfristig als Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) verfügbar.
Jeder DRK-Kreisverband hat aufgrund des Selbstverständnisses des DRK als nationale Hilfsgesellschaft gemäß den Genfer Konventionen, je nach Einwohnerzahl und Kreisgröße, eine solche Einheit vorzuhalten.
Parallel zu den internen Strukturen des DRK gibt es staatliche Einheiten, die unter Berücksichtigung spezifischer Gefahrenaspekte der Länder geringfügig unterschiedlich aufgebaut und ausgestattet sind.
Gemeinsam bilden die staatlichen Vorsorgemaßnahmen und die DRK-Einsatzeinheiten mit ihren ehrenamtlichen Einsatzkräften ein leistungsfähiges Instrument zum Schutz unserer Mitbürger.
Führungstrupp
Der Führungstrupp (Zugtrupp) führt die DRK-Einsatzeinheit sowohl bei Sanitäts-, als auch bei Betreuungseinsätzen. Dem Führungstrupp gehören neben dem Zugführer (ZF) und seinem Stellvertreter (stv. ZF) ein Arzt und ein Führungshelfer für den Bereich der Kommunikation (Sprechfunk usw.) an. Zugführer und stellvertretender Zugführer sollten unterschiedliche Fachdienstausbildung haben (z.B. Zugführer Betreuungsdienst, stv. Zugführer Sanitätsdienst)
Aufgaben
Der Führungstrupp
stellt die Kommunikation und Kooperation mit der übergeordneten Führungsstelle und benachbarten Einheiten sicher, nimmt Einsatzaufträge entgegen und informiert über Lageentwicklung und Einsatzabwicklung
nimmt die Feststellung und Beurteilung der Lage im Einsatzbereich der Einsatzeinheit vor
regelt den sanitäts- und betreuungsdienstlichen Einsatz unter Beratung der Fach- und Führungskräfte
erteilt Aufträge an die Gruppen der Einsatzeinheit und kontrolliert die Durchführung
trägt Sorge für die Sicherheit im Einsatz mit Unterstützung der Fach- und Führungskräfte
trägt Sorge für die Verstärkung, Ergänzung und Ablösung der Einsatzeinheit bzw. von Teileinheiten
Sanitätsdienst
Bei Ereignissen mit Personenschäden wird die Rettungsdienstleitstelle je nach dem Ausmaß der Schadenslage - entsprechend den festgelegten Alarmierungs- und Einsatzvorgaben - alle zur Verfügung stehenden eigenen Rettungsmittel, ggf. Rettungsmittel benachbarter Rettungswachen, rettungsdienstlichen Schnelleinsatzgruppen und den Luftrettungsdienst alarmieren und einsetzen. Es ist davon auszugehen, dass die primäre Versorgung von Verletzten durch rettungsdienstliches Personal begonnen wird. Ein "Leitender Notarzt" (LNA) hat die medizinische Einsatzleitung und bestimmt mit dem organisatorischen Leiter (OrgL) den Einsatz der Rettungsmittel. Damit kommt der Sanitätsgruppe im wesentlichen eine verstärkende und ergänzende Funktion zu.
Aufgaben
Die Sanitätsgruppe
führt dringend benötigtes Material wie Tragen, Decken, Infusionen, Sauerstoffgeräte, Verbandstoffe usw. an die Einsatzstelle und unterstützt die Notärzte und das Rettungsdienstpersonal - soweit notwendig - bei der Versorgung der Verletzten (Herstellen und Aufrechterhaltung der Transportfähigkeit)
schafft - je nach Notwendigkeit - die erforderlichen Infrastrukturen an der Einsatzstelle durch Einrichten eines Verbandplatzes
sucht ggf. Verletzte und führt deren Erstversorgung durch
übernimmt erstversorgte Verletzte, z.B. von Verletztenablagen und bringt diese zum Verbandplatz
versorgt und betreut Verletzte und Kranke bis zu deren Abtransport in die Klinik
versorgt die leicht verletzten Betroffenen und sorgt so für eine Entlastung des Rettungsdienstes, der Notärzte und der Krankenhäuser
übernimmt die medizinische Versorgung kontaminierter Verletzter und führt die behelfsmäßige Dekontamination durch
nimmt unverletzte Betroffene in ihre Obhut und betreut ggf. bis zur Übergabe an die Betreuungsgruppe
sorgt für die Registrierung und Dokumentation
Sanitätslage
Die Personalstärke und die Ausstattung der Sanitätsgruppe der Einsatzeinheit ist für die Versorgung von 20 Verletzten ausgelegt. In Zusammenarbeit mit einem Notarzt des Rettungsdienstes, zwei RTW- und einer KTW-Besatzung versorgen, der Arzt und die neun Helfer der Sanitätsgruppe der Einsatzeinheit:
2 - 3 schwerverletzte Personen (Behandlungspriorität mit anschließender Transportpriorität, u.a. Infusions- und Intubationstherapie) und
4 - 5 mittelschwer verletzte Personen (Behandlungspriorität aber keine Transportpriorität) und
12 leichtverletzte Personen (keine Behandlungs- und Transportpriorität).
Bei einer großen Zahl verletzter Personen haben die sanitätsdienstlichen Aufgaben Vorrang. Daher werden alle Helferinnen und Helfer der Einsatzeinheit zunächst sanitätsdienstlich tätig.
Außerhalb solcher Schadenslagen trifft man unsere ehrenamtlichen Helfer auch immer wieder bei Veranstaltungen. Hier übernehmen sie den Sanitätswachdienst, versorgen kleinere Blessuren und haben im Notfall alles dabei, um fachgerechte Hilfe zu leisten.
Betreuungs- und Verpflegungsdienst
Schadensereignisse lassen sich aufgrund Ihrer Komplexität sehr selten nur einem Fachdienst zuordnen. Fast immer sind die Menschen individuell unterschiedlich von einem Unglücksfall betroffen. Nicht alle Betroffenen sind verletzt und werden daher auch nicht vom Rettungsdienst und Sanitätsdienst versorgt und in ein Krankenhaus gebracht.
Der DRK-Betreuungsdienst ist auf die unterschiedlichsten Notsituationen vorbereitet. Auf lokaler Ebene können die freiwilligen Helfer in kürzester Zeit bis zu 500 Menschen mit Essen und Trinken versorgen, Notunterkünfte einrichten und Kleidung zur Verfügung stellen.
Für die psycho-soziale Betreuung der Betroffenen sind die Ehrenamtlichen ebenfalls geschult. Der Vorteil: In Großschadensfällen können sie auf das professionelle Netzwerk des Deutschen Roten Kreuzes zurückgreifen, und falls erforderlich Hilfe aus dem ganzen Bundesgebiet bekommen.
Aufgaben
Die Gruppe Betreuungs- und Verpflegungsdienst
leistet den Betroffenen überall dort Hilfe, wo sie sich aufgrund der Situation aus eigenem Vermögen nicht selbst helfen können.
betreut und versorgt hilfebedürftige Menschen mit lebensnotwendigen Versorgungsgütern
sorgt für Verpflegung und vorläufige, vorübergehende Unterbringung von Betroffenen
sichert die sozialen Belange der Betroffenen
Betreuungslage
Die Betreuungsgruppe ist so ausgelegt, dass durch sie allein ca. 100 betreuungsbedürftige Personen versorgt und betreut werden können.
Sind aufgrund des Schadensereignisses und der Situation an der Einsatzstelle überwiegend Betreuungsaufgaben zu erfüllen, werden diese von der gesamten Einsatzeinheit durchgeführt. Die gesamte Einsatzeinheit kann bis zu 500 Personen, je nach notwendiger Betreuungsintensität, unterbringen, verpflegen und sozial betreuen.
Hinweis: Abweichend von den Vorgaben des DRK-Bundesverbandes teilt sich der Betreuungsdienst im DRK-Landesverband Rheinland-Pfalz e.V. in die Fachgruppe Betreuung und Verpflegung auf, die gemeinsam die bundeseinheitlichen Vorgaben erfüllen. Darüber hinaus sind in Rheinland-Pfalz nicht nur die Sanitätsgruppen sondern auch alle weiteren Gruppen als "Schnelle Einsatzgruppe" (SEG), jeweils getrennt über Funkmeldeempfänger, alarmierbar. Dies ermöglicht, je nach Einsatzlage, eine differenzierte Alarmierung der einzelnen Gruppen und erhöht somit die Effizienz und Schlagkräftigkeit der DRK-Einsatzeinheit!
Technik und Einsatzsicherheit
Die Gruppe Technik und (Einsatz-)Sicherheit gewährleistet die technische Unterstützung der Sanitäts- und Betreuungsdienstgruppen und übernimmt die sicherheitstechnische Absicherung der gesamten Einheit im Einsatz, ggf. in Abstimmung mit anderen Organisationen, z.B. Feuerwehr oder Technisches Hilfswerk (THW).
Aufgaben
Die Gruppe Technik und Sicherheit
verrichtet handwerklich-technische Tätigkeiten mit entsprechendem Werkzeugen und Hilfsmitteln
errichtet Zelte
errichtet und betreibt sicherheitsgerecht technische Geräte und Anlagen (z.B. Notstromversorgung, Beleuchtung, Zeltheizgeräte)
überwacht die technischen Geräte während des laufenden Betriebes
wirkt bei der Logistik der gesamten Einheit mit
überwacht den geeigneten Atem- und Körperschutz der Einsatzkräfte
bietet technische Unterstützung bei der Personen-Dekontamination
berät die Einheit fachlich bei Unfällen mit chemischen oder radiologischen Stoffen
führt technische Maßnahmen zum Schutze der Einheit bei Unfällen mit Gefahrstoffen durch
Über die technischen Tätigkeiten hinaus überwacht die Gruppe Technik und Sicherheit die Einhaltung der gesetzlichen Arbeitsschutzvorschriften, der Unfallverhütungsvorschriften und anderer Sicherheitsvorschriften.
Zusammenarbeit innerhalb der Einsatzeinheit
Die Helferinnen und Helfer der Sanitäts- und der Betreuungsgruppe unterstützen sich gegenseitig. Dadurch können die Versorgungskapazitäten erhöht werden.
Die Gruppe Technik und Sicherheit gewährleistet die bedarfsgerechte Unterstützung der anderen Gruppen, so dass - auch bei widrigen äußeren Bedingungen - durch den Aufbau von Zelten und durch die Einrichtung von Beleuchtung und Heizung die Versorgungsmöglichkeiten an der Einsatzstelle entscheidend verbessert werden können.
Bei besonderen Schadenslagen müssen ggf. vorübergehend spezielle Trupps gebildet werden. Beispielsweise wird bei chemischen oder radiologischen Gefahren und zur Personendekontamination ein Trupp aus den Gefahrschutzhelfern der Teileinheiten gebildet.
Wie geht es weiter?
Für weitere Informationen nehmen Sie bitte mit unserem oben genannten Ansprechpartner Kontakt auf.