Pressemitteilung 26/2025 - DRK organisiert Freizeit für ukrainische Kinder
Schon zum fünften Mal hat das Deutsche Rote Kreuz eine Ferienfreizeit für Kinder aus der Ukraine ausgerichtet. Organisiert wurde der einwöchige Besuch vom Auslandshilfeteam des DRK-Ortsvereins (OV) Weibern.
Die Aufregung bei den 20 Kindern war groß, als sie nach zweitägiger Reise im Naturfreundehaus Maria Laach aus dem Bus stiegen. Obwohl müde und noch etwas schüchtern, erkundeten sie sofort ihre Unterkunft und die Umgebung. Schnell stand ihnen die Freude ins Gesicht geschrieben – und das hielt auch bis zu ihrer Abreise an. „Zu sehen, wie glücklich die Kinder die ganze Woche waren, hat mich unfassbar berührt. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass wir unseren kleinen Besuchern eine tolle Zeit beschert haben, in der sie neue Kraft schöpfen und unbeschwert spielen konnten. Nach langer Zeit durften sie endlich wieder einfach nur Kind sein und genau das war unser Ziel.“, sagt Bernd Schricker, Vorsitzender des DRK-OVs Weibern. Zusammen mit seinem Team hat er für die 10- bis 15-Jährigen ein sehr abwechslungsreiches Programm mit vielen kindgerechten Aktivitäten auf die Beine gestellt, das durch Sponsoren ermöglicht wurde. Die Kinder machten unter anderem eine Fahrt mit der Seilbahn Ehrenbreitstein, waren im Kletterpark Bad Neuenahr und schwimmen. Highlight war aber zweifelsohne der Besuch im Phantasialand. Auch Freizeitaktivitäten kamen nicht zu kurz. Sie spielten Fußball oder Gesellschaftsspiele, tobten, malten und hatten die Möglichkeit, ihre kindliche Energie frei zu entfalten.
Die Ehrenamtlichen des Auslandshilfeteams waren rund um die Uhr für die Kinder da. Um diese bei den Ausflügen immer im Blick zu haben, trugen die jungen Besuchenden rote DRK-Mützen. Für den Fall, dass sie verloren gehen, hatten sie stets ein Namenschild mit Kontaktdaten dabei. Mithilfe einer Dolmetscherin konnten die deutschen Freiwilligen mit den Ukrainern kommunizieren. Trotz der sprachlichen Barrieren ist aus ihnen ganz schnell eine Einheit geworden. „Man muss nicht die gleiche Sprache sprechen, um sich zu verstehen. Dankbarkeit und Wertschätzung lassen sich auch ohne Worte wahrnehmen. Wir haben gesehen, wie gut die Freizeit den teilweise traumatisierten Kindern getan hat. Das hat uns sehr glücklich gemacht und auch in unserem Tun bestätigt.“, sagt Bernd Schricker und versprach, dass dies nicht die letzte Ferienfreizeit für ukrainische Kinder gewesen sei.
Der Abschied fiel allen schwer. Schon am letzten Abend kullerten bei dem einen oder anderen Tränen, bei der Abfahrt einen Tag später blieb dann kein Auge mehr trocken. „Wir mussten die Kinder aus einer heilen Welt zurück in eine kaputte Welt entlassen, wo sie wieder Leid sowie Angst erleben und ertragen müssen. Das tut einfach sehr weh und stimmt uns sehr traurig. Gleichzeitig bin ich aber auch glücklich, dass wir unseren Besuchenden eine schöne Zeit beschert haben. Das Lachen eines Kindes ist das schönste Geräusch der Welt – ein Geschenk, das mehr sagt als tausend Worte.“, sagt Daniel Blumenberg vom DRK-Auslandshilfeteam.
Das DRK-Auslandshilfeteam des Kreisverbands Ahrweiler pflegt seit Jahren ein enges Verhältnis zum Roten Kreuz im ukrainischen Oblast Wolhynien und hat seit 2006 33 Hilfstransporte dorthin durchgeführt. Seit 2024 bekommen die Helfenden aber vom Generalsekretariat in Berlin keine Genehmigung für Hilfstransporte erteilt und mussten zwei Lager aufgeben. Nur in Zusammenarbeit mit dem Verein Eifellicht e.V. in Mürlenbach sowie dem Blau-Gelben-Kreuz ist es ihnen derzeit möglich, Hilfsmittel in die Ukraine zu liefern.
2013 organisierten Bernd Schricker und sein Team die erste Kinderfreizeit. Die Planungen für die diesjährige Ausgabe dauerten rund sechs Monate. Während die ukrainischen Kolleginnen und Kollegen des Roten Kreuzes die Teilnehmenden aussuchten, kümmerte sich der OV Weibern um die Unterkunft sowie Sponsoren und tüftelte das Programm aus. „Unser Auslandshilfeteam engagiert sich ehrenamtlich. Sowohl für die Transporte als auch jetzt für die Kinderfreizeit nehmen sich die Helfenden Urlaub. Sie tun so viel Gutes in ihrer Freizeit und ihr Engagement kann deshalb nicht hoch genug gewürdigt werden.“, so DRK-Kreisverbandspräsident Achim Haag.